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Emulgatoren - Alternativen gesucht

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4254 Mesaj -

Kayıt Tarihi: 04.06.2007
En Son On: 30.07.2020 - 23:50
Cinsiyeti: Erkek 
Emulgatoren - Alternativen gesucht
veröffentlicht in Kosmetik International 2000 (12), 112-113
Emulgatoren sorgen für die Stabilität von Emulsionen. Doch die Hinweise, dass
Emulgatoren zu Hautreizungen führen können, häufen sich. Auf der Suche nach Alternativen
fand man heraus, dass mit hautverwandten Stoffen stabile Cremes mit
großer Anwendungsbreite hergestellt werden können.
ie Haut benötigt fetthaltige und wasserlösliche
Pflegestoffe. Daher enthalten
Hautpflegemittel heute in der Regel
einen Öl-/Fettkörper und eine Wasserphase.
Ausnahmen sind rein wässrige Kosmetika wie
z. B. Gesichtstonica oder reine Körperöle.
Fette und Öle sind von Natur aus mit Wasser
und wasserlöslichen Stoffen, zu denen z. B.
Feuchthaltefaktoren und Salze gehören, nicht
mischbar. Daher werden Emulgatoren zu Hilfe
genommen, die in der Lage sind, kleinste Ölund
Fettstoffkügelchen in Wasser (O/W) oder
umgekehrt Wassertröpfchen in Ölen (W/O) zu
verteilen. Die entstandenen "Emulsionen" erlauben
eine "2 in 1"-Pflege der Haut. Haben
sie eine festere Konsistenz heißen sie Cremes,
sind sie flüssiger werden sie Lotionen
genannt.
Emulsionen haben hervorragende Gebrauchseigenschaften.
Sie bewirken ein schnelles
Einziehen von Cremes, ermöglichen zusammen
mit den wässrigen Cremebestandteilen
eine Erhöhung der Hautfeuchte und erzeugen
zusammen mit den Fettstoffen eine schnelle
Hautglättung. Emulgatoren sind demnach typische
Hilfsstoffe, die in hohem Maße Akzeptanz
und Gebrauchseigenschaften von Cremes
bestimmen. Je nach Emulsionstyp (O/W oder
W/O; und Cremebestandteilen werden unterschiedliche
Emulgatoren benötigt.
Die ersten effektiven Emulgatoren waren Seifen.
Da häufig Natriumstearat eingesetzt wurde,
sprach man auch von den sogenannten
Stearatcremes. Heute trifft man aufgrund wesentlich
höherer Effektivität und noch günstigerer
Gebrauchseigenschaften eine Vielzahl synthetischer
Emulgatoren an. Besonders häufig
sind ethoxilierte Fettalkohole, in der INCI erkennbar
durch die Endung ...eth.
Emulgatoren gehören zu den oberflächenaktiven
Stoffen. Wenn sie im Bereich der Hautreinigung
eingesetzt werden, spricht man auch
von Tensiden. Die Hautverträglichkeit dieser
Stoffe kann unterschiedlich sein. Kurzkettige
Verbindungen wie Laurylsulfate und auch Laurylethersulfate
können zu Irritationen führen.
Bei Cremes werden daher überwiegend langkettige
Verbindungen genutzt, die wesentlich
weniger aggressiv sind. Generell findet man
aber auch hier in den Sicherheitsdatenblättern
Hinweise über Hautreizungen bei höheren Dosierungen.
Es hängt von der Erfahrung des
Entwicklers ab, einen vernünftigen Kompromiss
zwischen Verträglichkeit der Creme und
Dosierung des Hilfsstoffes zu finden.
Veränderungen in der Hornschicht
Mittlerweile wächst die Zahl von Hinweisen
und Publikationen, die zur Verwendung von
Emulgatoren in Hautpflegepräparaten kritisch
Stellung nehmen. Hintergrund sind Erkenntnisse,
nach denen Emulgatoren in der Hornschicht
zu Veränderungen führen können:
- Die Integrität der in der Hornschicht
enthaltenen Barriereschichten, die aus
empfindlichen, sogenannten Lipiddoppelschichten
(Bilayer) bestehen, wird
beeinflusst.
- Emulgatoren verlieren in der Regel
ihre emulgierende Eigenschaft in der
Haut nicht. Ausnahme: niedrig dosierte
Seifen, die durch das saure Milieu der
Haut in Säuren wie Palmitinsäure und
Stearinsäure umgewandelt werden.
Diese Säuren kommen in der Haut
natürlich vor.
- Die permanente Emulgierfähigkeit der
in die Haut penetrierten Emulgatoren
führt insbesondere beim Kontakt mit
Wasser (z. B. Duschen) zu einem erhöhten
Transport von hauteigenen
Schutzstoffen aus der Haut heraus.
Daher werden konventionelle Cremes häufig
nicht von Problemverwendern, wie z. B. Neurodermitikern
und Psoriatikern vertragen.
Hautverwandte Systeme
Auf der Suche nach Alternativen wurde mit der
Entdeckung der Liposomen ein vielverspre-
D
Emulgatoren - Alternativen gesucht Seite 2 von 2
Kosmetik Konzept KOKO GmbH & Co.KG • D-42799 Leichlingen • Moltkestr. 25 • Tel. 02175-990951 • Seite 2 von 2
chendes neues System gefunden. Nun waren
Zusammensetzungen möglich, die ölige und
wässrige Cremebestandteile mit Hilfe von
Stoffen vereinten, die von Natur aus Hauptbestandteile
der Zellmembranen sind und der
physikalischen Bilayerstruktur der Hornschicht
entsprechen, also hautverwandt sind. Sie gehören
auch heute noch zu den effektivsten
Systemen, um Pflegestoffe in die Haut zu
schleusen. Nachteilig ist die begrenzte Aufnahmefähigkeit
für ölige Pflegestoffe. Dies
führte zur Entwicklung der membranstoffhaltigen
Nanopartikel, die sich im Gegensatz zu
den Liposomen nicht durch einen wässrigen
sondern durch einen öligen Kern auszeichnen.
Erst in jüngster Zeit stellte sich heraus, dass
man mit ähnlichen Membranstoffen, die sich
zur Herstellung von Liposomen und Nanopartikeln
eignen, stabile Cremes herstellen kann,
die sich von konventionellen Emulsionen optisch
und sensorisch kaum unterscheiden. Der
Trick bestand darin, die in den Liposomengrundstoffen
gebundenen ungesättigten
Säuren durch gesättigte zu ersetzen und eine
Hochdrucktechnologie bei der Herstellung der
Cremes anzuwenden. Dadurch wurden Cremes
möglich, die Membranfragmente und
Pflegestoffe in äußerst fein verteilter Form
enthalten. Diese Cremes wurden, da sie darüber
hinaus weitere hautähnliche Inhaltsstoffe
enthalten, DMS-Cremes (DMS = Derma
Membrane Structure) getauft.
Ähnlich wie Emulsionen können DMS-Cremes
qualitativ und quantitativ vielfältige unterschiedliche
Zusammensetzungen haben. Statt
Emulgatoren enthalten Cremes auf dieser
Basis Membranbestandteile, die eine ähnliche
physikalische Struktur bilden, wie man sie in
den Barriereschichten der Haut vorfindet. Ihr
Einsatz reicht von Hautpflege und -schutz bis
hin zu dermatologischen Präparaten.
Eine weitere Alternative zu Emulsionen sind
neuartige Oleogele, die ebenfalls Membranbestandteile
enthalten und mit denen erstmals
eine Verarbeitung von wasserlöslichen Stoffen,
wie z. B. Harnstoff, möglich ist. Diese Präparate
werden voraussichtlich Ende 2000-Anfang
2001 für Kosmetikinstitute verfügbar sein.
Dr. Hans Lautenschläger
Ekleme Tarihi: 25.04.2008 - 23:06
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